Hans-Peter Müller arbeitet in seiner Installation „Kernfrage“ intuitiv mit politischen Relikten aus sozialistischer Vergangenheit. Bücher mit Schriften eines Otto Grothewohl aus denen rote Lesezeichen hängen, werden mittels Schraubzwinge zusammengehalten, weil ein Keil sie auseinander treibt. Zwischen zwei durchsichtigen Platten versuchen sich die Worte KERNFRAGEN VERSTÄNDIG EINIG UNG & KAMPF UM DIE zu arrangieren. Auf dem (umher) tragbaren Objekt „Kofferwörter“ verschmelzen Wörter zu BLAUSITZ oder RUHRTIBET. Und schließlich verkauft der Künstler in Görlitz und anderswo „Denktafeln“. Wie fern liegt uns heute die einstmals avantgardistische Geste, die gerade im Abbruch, in der Zäsur den Boden für Innovation sah? Kontroversen sind vom Künstler erwünscht.
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