Ulrike Thiele erspürt die Lebendigkeit der Stadt in der durch vielschichtige Kultur geprägten Infrastruktur. In mehr als 400 Fotografien untersuchte sie Wege, Straßen, Kreuzungen, Schienen, manchmal auch Architekturfragmente in ihren unterschiedlichen Ausformungen und Materialien. Kommen und Gehen erfordern Wege realer und virtueller Art, die wieder neue Begegnungsebenen ermöglichen. Diesen Gedankenansatz setzt sie mit ihrem nunmehr bildtechnisch abstrahierten Fotomaterial künstlerisch um, schafft eine Art abstrakten Bausatz, eine zweite Phase „Architektur“. Mit ihrem künstlerischen Konzept, ihrer Hommage an Görlitz, manifestiert Ulrike Thiele einen Spirit unendlicher Möglichkeiten. Gleichzeitig erinnert sie daran, dass alle Ideen eine Geschichte haben, und dass die Kenntnis dieser Geschichte stets auch zum Verständnis der Idee gehört.
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